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Covid-19: im Holy Family Hospital in Bethlehem wird mehr gearbeitet als je zuvor – und es braucht Hilfe

Covid-19: im Holy Family Hospital in Bethlehem wird mehr gearbeitet als je zuvor – und es braucht Hilfe
24/07/2020

Anfang Juni begannen die Fälle von Covid-19 in Hebron, im südlichen Teil des Westjordanlandes, dem Gebiet, aus dem die Patienten des Holy Family Hospital von Bethlehem kommen, exponentiell zu wachsen. Die Belastung durch diese Pandemie unterscheidet sich von allen früheren Problemen in der Region, wie Michele Burke Bowe, die Botschafterin des Malteserordens in Palästina, in ihrem Update erläutert.

Anfang Juli setzte die Regierung einen zweiten Lockdown in Kraft (der erste war im März) inklusive der Schließung aller Kirchen, Moscheen, Geschäfte und Schulen. Das Gesundheitsministerium zählt auf diese drastischen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, das sich mit einer Rate von bis zu 5% pro Tag ausgebreitet hat. Das anfällige Gesundheitssystem könnte unter dieser erhöhten Fallzahl zusammenbrechen.

Bei diesem Ausbruch sind inzwischen über 9.000 Menschen infiziert worden, hauptsächlich aus den Regionen Bethlehem und Hebron. Heute gibt es über 81 infizierte Beschäftigte im Gesundheitswesen und 30.000 Menschen, die sich aufgrund von Exposition in Isolation befinden. Diese Zahl erfasst wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Infizierten, da die verzweifelte wirtschaftliche Lage diejenigen, die Arbeit haben, dazu zwingt, auch dann zu arbeiten, wenn im Haushalt ein Erkrankter lebt. Kranke werden wegen der Straßensperren und der Angst, ein Ernährer könnte dann ohne Einkommen in Quarantäne müssen, nicht getestet.

Die zweite Schließung hat dramatische Auswirkungen auf das Krankenhaus des Malteserordens, das auch vom Virus heimgesucht wurde. Eine Mutter, die noch keine Symptome hatte, brachte ihr Kind im Krankenhaus zur Welt, und als sie krank wurde, musste ihr gesamtes Pflegeteam getestet und unter Quarantäne gestellt werden. Der Leiter der Geburtshilfe war ebenfalls Covid-19 ausgesetzt und musste isoliert werden, wurde aber letztendlich nicht positiv getestet.

In dem Krankenhaus findet täglich zwischen zwölf und neunzehn Geburten statt. Es wird eine Zunahme komplizierter Entbindungen geben, die auf die mangelnde pränatale Versorgung durch die Schließung von Kliniken und eine höhere Einweisungsrate auf die Neonatale-Intensivstation zurückzuführen ist. Diese Station ist mit komplizierteren und kostenintensiveren Fällen als üblich ausgelastet oder überlastet.

Der dreimonatige Lockdown in Bethlehem und die Schließung der Straße nach Hebron konnten die Ausbreitung des Virus eindämmen, hatten aber große wirtschaftliche Auswirkungen auf das Krankenhaus. Die meisten Familien konnten überhaupt nicht mehr zu ihrer Versorgung oder zu den Entbindungen beitragen, was zu einem großen ungeplanten Defizit von 600.000 Dollar im Budget des Krankenhauses führte. „Die Holy Family Hospital Foundation in Washington arbeitet härter als je zuvor daran, Mittel zu beschaffen, um die Türen unseres Krankenhauses während dieser Krise offen zu halten“, sagt die Botschafterin.

Bethlehem braucht das Holy Family Hospital jetzt mehr als je zuvor, um Müttern und Babys Sicherheit zu bieten, und das Holy Family Hospital braucht mehr als je zuvor Hilfe, um weiterhin für alle sorgen zu können.

Es ist möglich, die Arbeit des Krankenhauses mit einer Spende zu unterstützen. Für weitere Informationen:

https://birthplaceofhope.org/donate/