Das Emergency Medical Team (EMT) von Malteser International, das vor einigen Tagen in Kamerun eingesetzt wurde, um die Gesundheitsbehörden bei der Bewältigung der steigenden Zahl von Covid-19-Infektionen im Land zu unterstützen, wurde am Montag vom kamerunischen Premierminister Joseph Dio Ngute und dem Gesundheitsminister Malachie Manaouda begrüßt.
Während des Treffens, an dem auch der Botschafter des Malteserordens in Kamerun, Jean-Christophe Heidsieck, der EU-Botschafter und Vertreter der Weltgesundheitsorganisation sowie anderer Gesundheitsinstitutionen teilnahmen, wurde die Reaktion von Malteser International auf das Coronavirus diskutiert und man sprach dem Expertenteam von EMT seinen Dank für das Engagement aus.
EMTs sind Teams von Gesundheitsexperten, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zertifiziert sind, um Patienten zu behandeln, die nach Katastrophen, Krankheitsausbrüchen und anderen Notfällen medizinische Versorgung benötigen. Das nach Kamerun entsandte Team der internationalen Hilfsorganisation des Malteserordens besteht aus einem sechsköpfigen Team von Ärzten, Anästhesisten und Experten aus den Bereichen Wasser, sanitäre Einrichtungen, Hygiene und Logistik. Dies ist der erste Einsatz von Malteser International seit Erhalt der WHO-Klassifikation im Jahr 2018.
„In Abstimmung mit der Weltgesundheitsorganisation ist unser medizinisches Notfallteam in Douala, der größten Stadt Kameruns, im Einsatz. Wir werden das medizinische Personal von drei Krankenhäusern in der Stadt unterstützen und ausbilden. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass sich die Mitarbeiter des Gesundheitswesens nicht selbst infizieren und dass die medizinischen Einrichtungen frei von Infektionen bleiben“, sagte Oliver Hochedez, Koordinator für Notfallhilfe von Malteser International.
Das Team wurde letzte Woche nach Kamerun entsandt, nachdem das Land um internationale Hilfe gebeten hatte, um die rasche Ausbreitung von Covid 19 einzudämmen. Kamerun hat mit mehr als 12.000 Fällen und über 300 gemeldeten Toten eine der höchsten Infektionsraten Afrikas.
Mit der Verschärfung der Boko-Haram-Angriffe im Norden, einem gewalttätigen Konflikt im englischsprachigen Westen und einer zentralafrikanischen Flüchtlingskrise sieht sich Kamerun mit drei verschiedenen Notlagen konfrontiert. Im zweiten Jahr in Folge steht das Land an erster Stelle auf der Liste der am meisten vernachlässigten Krisenherde weltweit. Die Covid-19-Pandemie verschärft diese Krisen und fügt den bereits gefährdeten Bevölkerungsgruppen noch mehr Leid zu. Der sprunghafte Anstieg der Neuinfektionen mit Covid 19 hat die nationale Regierung veranlasst, die WHO um internationale Unterstützung zu bitten.