„Die Bombardierungen wurden gestern in der gesamten Ukraine wieder aufgenommen, nicht nur im Osten, sondern auch im Westen, vor allem in Kyiv, aber auch in anderen Städten wie Lemberg und Iwano-Frankiwsk. Zivile Gebäude und Elektrizitätswerke wurden getroffen“. Der Botschaftsrat des Malteserordens in der Ukraine, Andriy Khanas, der sich zu Gesprächen in Rom aufhält, berichtet über die dramatischen Ereignisse der letzten Stunden in der Ukraine nach den neuen Bombardements der russischen Streitkräfte in verschiedenen Städten des Landes.
Während er uns auf seinem Handy die aktualisierte Karte der von der russischen Artillerie getroffenen Ziele zeigt, treffen Nachrichten und Anrufe von Freunden und Vertretern lokaler Einrichtungen ein. In Lemberg (Lviv), der Stadt, in die die Botschaft des Malteserordens in der Ukraine nach dem Ausbruch der Gewalt im Februar von Kyiv verlegt wurde, mangelt es an Generatoren, und es ist schwierig, Vorräte an Lebensmitteln zu finden, die ohne Strom zubereitet werden können. Dreißig Prozent der Stadt sind jetzt ohne Strom.
Auf dem Handy von Andriy Khanas gibt es aber noch ein weiteres Signal: den Alarm einer speziellen App, die signalisiert, wenn eine Rakete abgefangen wird. Ein Klang, an den sich alle Ukrainer inzwischen gewöhnt haben. „Es gibt keine Panik, daran sind wir inzwischen gewöhnt. Im Haus neben der Eingangstür haben wir einen Rucksack mit unseren Dokumenten und Geld, um im Falle eines Angriffs in den Schutzraum zu gelangen“, erklärt er.
„Jetzt blicken wir besorgt dem Winter entgegen, wenn die Temperaturen auf null Grad sinken und viele Einwohner keine Möglichkeit haben, sich zu ernähren und warm zu halten“, erklärt die Nummer zwei der Botschaft unter Leitung von Botschafter Antonio Gazzanti Pugliese di Cotrone.
Die Botschaft des Malteserordens in der Ukraine unterstützt die Hilfsmaßnahmen der Malteser in der Ukraine, der Organisation des Malteserordens, die seit 2013 im Land präsent ist. Malteser International, die weltweite Hilfsorganisation des Malteserordens, koordiniert zahlreiche medizinische und soziale Hilfsprojekte in der Ukraine und den Nachbarländern.
Das 2019 von der Regierung des Malteserordens und der ukrainischen Regierung unterzeichnete Abkommen über die zwischenstaatliche Zusammenarbeit hat dann gemeinsame Engagement im medizinischen und sozialen Bereich intensiviert und die Maßnahmen des Malteserordens zur Unterstützung der bedürftigen Bevölkerung weiter verstärkt
