Die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen, die Stärke im ehrenamtlichen Engagement, die Maßnahmen nach der Flut, die Krankenhausversorgung. Dies waren einige der Hauptthemen des viertägigen Besuchs des Großhospitaliers Fra‘ Alessandro de Franciscis in Einrichtungen des Malteserordens in Deutschland.
Zu Beginn seiner Reise besuchte der Großhospitalier das rheinland-pfälzische Kreuzberg, die deutsche Region, die am stärksten vom Hochwasser im Juli 2021 betroffen war. Heiko Hoffmann, Leiter der Abschnittsleitung Gesundheit fachliche Stabsorganisation der Einsatzleitung Rheinland -Pfalz, stellte die konkreten, unmittelbaren Folgen des verheerenden Hochwassers des vergangenen Sommers vor, das fast zweihundert Menschenleben forderte und große Schäden verursachte.
Nach einem Besuch in der Zentrale des Malteser Hilfsdienstes und von Malteser International in Köln besuchten Fra‘ Alessandro di Franciscis und seine Delegation in Begleitung des Präsidenten des Malteser Hilfsdienstes Georg von Khevenhüller und Douglas von Saurma-Jeltsch, Präsident von Malteser International Europa, am Mittwoch das Aufnahmezentrum für ukrainische Flüchtlinge in Brühl-Wesseling, südlich von Köln. Während der Besichtigung des Campus und seiner Einrichtungen traf die Delegation auch Ralph Manzke, den Bürgermeister der Stadt Wesseling. Der Besuch endete in der Mehrzweckhalle der Einrichtung, wo die Delegation Gelegenheit hatte, mit mehreren Flüchtlingen zu sprechen.
Am Donnerstagmorgen nahm der Großhospitalier an dem Treffen „We care for Ukraine“ in Engelskirchen bei Köln teil. Er lobte die „enorm gute Arbeit“, die die humanitären Organisationen unter der Leitung des Malteserordens bisher für die Ukraine geleistet haben, und sagte Unterstützung zu. „Ich bin als Vertreter des Großmagisteriums hier, um zu sagen: Wir werden auf allen uns möglichen Wegen helfen“. Ziel des Treffens war es, Hilfe, Ressourcen und grenzüberschreitende Fragen zu koordinieren, um der Ukraine während des Winters bestmöglich zu helfen.
Pavlo Titko, Leiter der Malteser Ukraine, bedankte sich für die Hilfe, die alle humanitären Organisationen des Malteserordens bisher geleistet haben, sowohl für die ukrainische Bevölkerung, die im kriegsgebeutelten Land zurückgeblieben ist, als auch für diejenigen, die in anderen Ländern Zuflucht gefunden haben. „In der Ukraine sieht man diese Hilfe – und das schätzt man sehr“, sagte er. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass der große Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine inzwischen versiegt ist. „Die, die geblieben sind, haben kein Geld, um zu fliehen. Gerade deshalb ist es jetzt wichtig, sich auf die Hilfe im Land zu konzentrieren. Es ist noch nicht klar, wie das Weihnachtsfest in der Ukraine aussehen wird, „Aber wahrscheinlich wird es nicht besser sein als heute. Und heute stehen große Teile der Ukraine ohne Strom da.“.
An dem Treffen nahmen Vertreter der Hilfsorganisationen des Malteserordens (OMROs) aus zwölf Ländern teil, darunter Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Litauen, Polen, Rumänien, die Schweiz und die Ukraine.
Zum Abschluss seiner Deutschlandreise traf der Großhospitalier mit rund 40 Maltesern und Ehrenamtlichen in München zusammen und besuchte anschließend ein medizinisches Versorgungszentrum für Migranten, das von den Malteser Werken betrieben wird.