Am Mittwoch, 30. März 2005, ist ein Ärzteteam des Einsatzkorps des Malteserordens (ECOM) mit dem Hubschrauber von Banda Aceh in Indonesien auf die Insel Nias geflogen, um der dort vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung zu helfen.
Die Zahl der Toten wird mit 620 angegeben. Mehrere Tausend Menschen wurden verletzt, einige zum Teil schwer. Die am schwersten Verletzten wurden nach Medan, Meulaboh und Sibolga transportiert. Das schwere Erdbeben (8,7 Grad auf der Richterskala), mit Epizentrum vor der Küste von Indonesien, hat vor allem die Insel Nias (südlich von Simeulue mit einer Bevölkerung von rd. 440.000 Menschen) getroffen und entlang den Küsten am indischen Ozean große Angst vor einem neuerlichen Tsunami ausgelöst. Zu einem Tsunami ist es nicht gekommen, aber das Beben hat 90% der Häuser auf Nias zerstört.
ECOM hat eine Soforthilfe von 30.000 Euro zur Verfügung gestellt. Gestern haben die Helfer von ECOM in Medan (Sumatra) eine Hilfssendung von Decken, Koch- und sonstigen Küchengeräten zusammengestellt. Dringend gebraucht werden Notrationen von Lebensmittel, Trinkwasser und Unterkunftsmöglichkeiten.
Drei Minuten vor Mitternacht habe ich die Glocken läuten gehört. Ich habe sofort begriffen, dass etwas Schlimmes passiert war berichtet Elfi Graml. Es war ihre zweite Flucht von der Küste von Khao Lak in Thailand. Ich hatte viel mehr Angst als am 26. Dezember, weil ich jetzt wusste, was alles passieren konnte. Als Touristin hatte sie den Tsunami vom 26. Dezember in Thailand erlebt. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland hat die fünfundvierzigjährige Elfi Graml zusammen mit den Maltesern von Regensburg Spenden gesammelt. Sie war nach Thailand zurückgekehrt, um die Verteilung der Hilfsgüter vorzubereiten und wurde jetzt zum zweiten mal vom Tsunamialarm überrascht.