Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Ansprache s.H.U.E. Fra’ andrew bertie an das beim Malteserorden akkreditierte diplomatische korps

Ansprache s.H.U.E. Fra’ andrew bertie an das beim Malteserorden akkreditierte diplomatische korps
08/01/2008

Der Großmeister des Malteserordens, Fra’ Andrew Bertie, hat am heutigen Vormittag in der Magistralvilla auf dem Aventin die Botschafter der 99 beim Orden akkreditierten Staaten zum traditionellen Neujahrsempfang empfangen.

Es folgt die ungekürzte Ansprache des Großmeisters.

Mit stets neuer Freude empfange ich hier auf Aventin die Mitglieder des beim Orden akkreditierten diplomatischen Korps zum traditionellen Neujahrsempfang.

Herr Botschafter von Honduras, verehrter Doyen, die liebenswürdigen Worte und die Worte der Anerkennung, die Sie namens des beim Orden akkreditierten diplomatischen Korps dem Orden für seine diplomatischen Aktivitäten und seine Aktivitäten zugunsten der Notleidenden dargebracht haben, haben mich sehr erfreut. Ich danke Ihnen sehr herzlich.

Ich begrüße die Botschafter von Uruguay, Slowenien, Chile, Marokko, Belize, Rumänien, Jordanien, Peru, Montenegro, Kolumbien, Albanien, Paraguay, Italien, Slowakei, Monaco, den Seychellen sowie der Europäischen Kommission, die in diesem Jahr zur großen Familie des Malteserordens gestoßen sind.

Diese alljährliche Begegnung mit Ihnen hat für mich und die Ordensregierung eine ganz besondere Bedeutung, bietet sie mir doch die Gelegenheit, auf die prägenden Ereignisse zurückzublicken, die den Orden im Verlaufe des Jahres 2007 bewegt haben, und mit Ihnen die Weltlage zu betrachten.

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Gestatten Sie mir, mich zunächst dem ehrenden Gedenken anzuschließen, mit dem der Heilige Vater den französischen Botschafter, Bernard Kessedijan, gewürdigt hat, der nach langer Krankheit verstorben ist. Es bleibt die Erinnerung an einen mutigen Christen, der seine Auftrag in Rom mit Überzeugung wahrgenommen hat.

Im institutionellen Bereich war das Jahr 2007 bestimmt durch zahlreiche offizielle Besuche und private Begegnungen, unter denen einige besonders hervorzuheben sind.

Wie jedes Jahr hat mich Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. anlässlich des Festes unseres Patrons, des Hl. Johannes Baptist, zusammen mit den Mitgliedern des Souveränen Rates und unserem Botschafter beim Heiligen Stuhl zu einer feierlichen Audienz empfangen.

(Historischer Besuch Seiner Heiligkeit Benedikt XVI. im Ordenskrankenhaus in Rom)

Am vergangenen 2. Dezember haben wir – und viele unter Ihnen konnten daran teilnehmen – einen für den Malteserorden und die Ritter der italienischen Assoziation historischen Tag erleben dürfen. Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. hat uns die große Freude gemacht, die Heilige Messe für die Patienten in unserem Krankenhaus San Giovanni Battista zu zelebrieren. Im Anschluss hat sich der Papst persönlich in die Zimmer der Patienten begeben, die nicht an der Messe teilnehmen konnten.

Der Heilige Vater hat dabei den Wunsch geäußert, die Gelegenheit seines Besuchs nutzen zu dürfen, um so in idealer Weise seine neue Enzyklika „Spe salvi“ der „christlichen Gemeinde von Rom und insbesondere denjenigen nahe zu bringen, die Leid und Krankheit unvermittelt erleben“.

Es war dies ein Erlebnis großer Spiritualität und tiefer Bewegung – für die Patienten und ihre Familien, für die Ärzte und die Pfleger, für die Ordensmitglieder, die verantwortlichen Leiter des Krankenhauses und alle freiwilligen Helfer – für uns alle, denen das Privileg zuteil wurde, den Heiligen Vater in unserer großen Ordensfamilie empfangen zu dürfen. Es war auch für den ganzen Orden eine große Ehre und ein außerordentliches Zeichen der Ermutigung für unseren Dienst an den Kranken, mit dem wir seinem Appell in der Enzyklika entsprechen, wo es heißt: „Der Maasstab für Menschlichkeit begreift sich wesentlich aus dem Verhältnis zum Leid und zu dem Leidenden. Das gilt – so der Papst weiter – in gleicher Weise für den Einzelnen wie auch für die Gesellschaft. Eine Gesellschaft, der es nicht gelingt, die Leidenden anzunehmen, und die nicht in der Lage ist, durch Mitleid dazu beizutragen, dass das Leid geteilt und gemeinsam getragen wird, ist eine grausame und inhumane Gesellschaft“.

(Pilgerreise in das Heilige Land)

Dem Versprechen, eine internationale Pilgerreise in das Heilige Land zu organisieren, zu dem wir uns vor zwei Jahren bei der Regionalkonferenz von Libanon verpflichtet haben, sind wir treu geblieben. Im vergangenen Oktober sind 1350 Ordensmitglieder mit ihren Familienangehörigen, aus 21 unterschiedlichen Nationalitäten, den Spuren Christi gefolgt, nach Nazareth, Bethlehem und Jerusalem. Sie haben das einmalige Erlebnis einer Pilgerfahrt in das Heilige Land erfahren, der Geburtsstätte des christlichen Glaubens und des Ordens des Hl. Johannes zu Jerusalem.

Allerdings teile ich mit Ihnen, verehrter Doyen, die schwere Sorge, mit der Sie das Los der Christen im mittleren Osten angesprochen haben, insbesondere der Christen im Irak, die ausgegrenzt und zum Verlassen des Landes gezwungen werden und wo Priester und Ordensgeistliche zum Teil auch verfolgt werden. In Bagdad und Mossul sind Kirchen, Klöster und christliche Waisenhäuser angegriffen worden.

(Im Jahr 2007)

– habe ich die Ehre gehabt, zusammen mit den Mitgliedern der Ordensregierung, vom Vizepräsidenten des Ministerrats und italienischen Außenminister, Herrn Massimo D´Alema, in die prächtige italienische Botschaft beim Orden eingeladen zu werden. Minister D´Alema war begleitet vom Gesundheitsminister, vom Erziehungsminister, vom Familienminister und den Präsidenten des Senatsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und der Abgeordnetenkammer.

– war mein offizieller Besuch in Brüssel, bei dem ich mit Seiner Majestät König Albert, mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission, dem Präsidenten des Europaparlaments, dem Generalsekretär der NATO und dem belgischen Minister für Zusammenarbeit und Entwicklung zusammengetroffen bin, ein großer Erfolg. Nach diesem Besuch hat Präsident José Manuel Barroso beschlossen, als Vertreter der Europäischen Kommission einen Botschafter beim Souveränen Orden zu benennen. Hierfür möchte ich ihm noch einmal ausdrücklich danken.

– war mein Staatsbesuch in Polen von großer Bedeutung, sei es im Hinblick auf die historischen Verbindungen zwischen dem Orden und Polen, wie auch im Bezug auf die Aktivitäten, die die polnische Assoziation des Ordens dort entfaltet.

In Warschau bin ich mit dem Präsidenten Lech Kaczynski zusammengetroffen, mit dem Premierminister und den Regierungsmitgliedern, mit dem Parlamentspräsidenten, mit dem Kardinalprimas und dem Apostolischen Nuntius. Ein Rahmenabkommen über die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen wurde unterzeichnet. In Krakau konnte ich Gespräche mit den Kardinälen Dziwisz, Macharski und Schönborn führen, bei denen insbesondere der Persönlichkeit und des Wirkens von Papst Wojtyla gedacht wurde. Der Frau Botschafterin von Polen beim Souveränen Orden darf ich an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich für ihre freundliche Mitwirkung bei diesem Besuch danken.

– hat der Hospitaldienst des Großpriorats von Österreich – MHDA – in Wien sein 50-jähriges Bestehen in Anwesenheit des österreichischen Bundespräsidenten und des ungarischen Präsidenten begangen. An den Feierlichkeiten haben über 2000 Ordensmitglieder und ehrenamtliche Helfer teilgenommen. Gerne nütze ich die Gelegenheit, um den österreichischen Botschafter beim Orden zu begrüßen, der seinerzeit ein herausragender Leiter unseres österreichischen Hospitaldienstes war.

Ich hatte weiterhin die Freude, den Außenminister von Lettland und den Außenminister von Paraguay mit ihren Mitarbeitern zu empfangen.

(Notfalleinsätze)

Im vergangenen Jahr ist der Orden, wie Sie, verehrter Doyen, richtig hervorgehoben haben, wiederum vielfach zugunsten der Opfer von Naturkatastrophen tätig geworden:

– in Peru, das im vergangenen Sommer von einem schweren Erdbeben verwüstet worden ist, war der Malteserorden sofort zur Stelle, um der betroffenen Bevölkerung von Ica und Lima zu helfen. Unsere peruanische Assoziation und das Einsatzkorps von Malteser International haben in Zusammenarbeit mit den örtlichen Pfarreien Kleidung, Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente verteilt und für die Kinder eigene Hilfseinrichtungen organisiert. Im November konnte die peruanische Assoziation 42 Familien 42 Fertighäuser zur Verfügung stellen.

– in Burkina Faso, wo nach schweren Regenfällen 28.000 Menschen obdachlos geworden sind, hat der Malteserorden, auf Ersuchen des Sozialministeriums, Zelte, Feldbetten und Decken zur Verfügung gestellt. Mit den Ambulanzdiensten sind die Verletzten zu den Versorgungseinrichtungen gebracht worden.

– in der Dominikanischen Republik, hat der Orden nach dem Tropensturm Noel die Verteilung der von Americares gespendeten Medikamente im Wert von ca. 2 Millionen Dollar übernommen.

– in Mexiko, wo schwere Regenfälle zu verheerenden Überschwemmungen geführt haben. Die mexikanische Assoziation, unterstützt vom Einsatzkorps des Ordens, Malteser International, und von freiwilligen Helfern lokaler Hilfsorganisationen haben nach Villahermosa ein Team von 30 Ärzten entsandt und 17 Tonnen Medikamente, medizinische Ausrüstungen und sonstige Hilfsgüter verteilt.

(Ärztliche und medizinische Versorgung)

Neben diesen Notfalleinsätzen hat der Orden auch in diesem Jahr wieder in 120 Ländern der Erde, seinem Auftrag gemäß, in aller Stille Hilfe und medizinischen Beistand geleistet. Es ist diese Diskretion häufig eine Voraussetzung für die Dauerhaftigkeit und die Effizienz der Hilfe.

Lassen Sie mich einige der neuen Projekte erwähnen, die im Verlauf des Jahres 2007 auf den Weg gebracht worden sind:

– in der Demokratischen Republik des Kongo, wo wir etwa 300 Ambulanzstationen unterhalten, ist der Malteserorden zusammen mit dem Welternährungsprogramm mit der Verteilung von 368 Tonnen Lebensmittel an 5.000 Flüchtlinge beauftragt worden.

– in Kenia, ein Land mit dem wir diplomatische Beziehungen aufgenommen haben, führen wir unsere Hilfsprogramme in den Barackenstädten von Nairobi fort. Zur Zeit werden 600.000 Menschen von acht Ambulanzstationen betreut. Weitere 36 solcher Stationen zur Betreuung von 1.400.000 Menschen sind für die nächsten 5 Jahre geplant, vorausgesetzt es kehrt wieder Ruhe im Land ein.

Nach den derzeitigen schweren Ausschreitungen, die das Land erschüttern, gehen meine Gebete an die Angehörigen derjenigen, die bei lebendigem Leib in der Kirche von Kiambaa verbrannt sind, in der sie Zuflucht gesucht hatten, an die Frauen und Kinder, die Opfer von Gewalt sind und an die 250.000 Flüchtlinge.

– in Äquatorialguinea hat die Regierung vor kurzem dem Orden die Aufgabe übertragen, eine Bestandsaufnahme über den Bedarf an Krankenhaus- und Gesundheitseinrichtungen zu erstellen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

– in Palästina, wo 47% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt, liegt unser Geburtshilfekrankenhaus der Heiligen Familie zu Bethlehem derzeit mit 300 Geburten im Monat jenseits seiner Leistungsgrenze. 70% der Neugeborenen sind muslimischer Religion.

Mein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang der belgischen Regierung und dem amerikanischen Kongress/US-AID für die bedeutende Unterstützung des Hauses, die es uns gestattet hat, eine neue Neugeborenenstation zu bauen.

– im Libanon bleibt der Orden, dank seiner 11 Gesundheitszentren, mit jährlich über 250.000 ärztlichen Beratungen höchst aktiv. Das 11. Zentrum dieser Art, das in Roum liegt und das bei Luftangriffen im Sommer 2006 beschädigt wurde, wird wieder aufgebaut. Die Priorität liegt derzeit bei der Errichtung einer Nothilfestation in Ein Ebel, im Süden des Libanon, sowie in dem Wiederaufbau von drei Kirchen, die damals ebenfalls zerstört worden sind.

– im Irak verfügt der Malteserorden über zwei mobile Krankenstationen, die in Bagdad operieren. In 2007 konnten so 5.000 Menschen ärztlich versorgt werden. Unsere libanesischen und irakischen freiwilligen Helfer, die zur libanesischen Assoziation des Ordens gehören, leisten ihren Dienst unter hoher Eigengefährdung.

– in Haiti unterstützen wir das Krankenhaus Sacre Coeur weiter in seinem Kampf gegen die Unterernährung der Kinder. Dank bedeutsamer Hilfeleistung seitens unserer amerikanischen Assoziationen können so jährlich 4.000 Kinder gerettet werden.

– in Brasilien hat der Orden mit dem Gesundheitsministerium ein Kooperationsabkommen über den Kampf gegen die Lepra unterzeichnet mit Schwerpunkt Diagnose und Rehabilitation der Geheilten.

– mit dem größten polnischen Pharmahersteller hat der Orden ein Abkommen zur Belieferung von Cuba mit Insulin abgeschlossen.

– in Polen, in Ungarn, in Rumänien, in der Tschechischen Republik, in der Slowakei, in Slowenien, in Litauen, in der Ukraine, in Kroatien, in Serbien, in Albanien wie auch in Russland ist der Orden mit Hilfsprogrammen in einem Gesamtwert von 125 Millionen Euro engagiert. Diese Hilfsprogramme werden mit Hilfe von 10.000 freiwilligen Helfern umgesetzt.

– in Russland stehen wir mit unseren medizinischen und sozialen Aktivitäten in enger Verbindung mit den Orthodoxen. So konnte der Orden im Jahr 2007 erneut Stipendien für eine theologische Fortbildung an der Päpstlichen Universität Gregoriana an junge russische orthodoxe Seminaristen vergeben, die vom Patriarchen von Moskau gemeldet werden.

– nach dem Tsunami hat der Orden in Sri Lanka, in Indien und in Thailand 65 Rehabilitations- und Wiederaufbauprogramme auf den Weg gebracht.

– in Indien hat der Orden kürzlich in 33 vom Tsunami betroffenen Dörfern in der Region von Kanyakumari ein Projekt zur vorbeugenden Bekämpfung von AIDS gestartet.

(Internationale Organisation für Migration)

Im Juli 2007 hat der Souveräne Malteserorden ein Kooperationsabkommen mit der Internationalen Organisation für Migration – IOM- geschlossen, nachdem der Orden bereits zuvor den Flüchtlingen insbesondere aus Afghanistan, Pakistan, Darfur und aus der Demokratischen Republik des Kongo Hilfe geleistet hat. Die Kooperation bezieht sich auf die medizinische und soziale Betreuung der Migranten, auf den Schutz gegen Menschenhändler und allgemeine Notfallsituationen. In diesem Geist hat die italienische Assoziation ein Abkommen mit der Küstenwache der italienischen Marine geschlossen, um den im Mittelmeer aufgegriffenen Immigranten medizinischen Beistand zu leisten.

(Internationales Menschenrecht)

Der Malteserorden hat bei der 30. Internationalen Konferenz des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes ebenso wie beim Institut für Internationales Menschenrecht in Sanremo sein engagiertes Interesse an der Ausarbeitung, Anwendung und Verbreitung des internationalen Menschenrechts bekundet.

(Koordinierung der Aktivitäten)

Um die Koordinierung und die harmonische Weiterentwicklung der verschiedenen weltweiten Aktivitäten des Ordens zu sichern, haben wir zahlreiche Regionalkonferenzen abgehalten:

– die Konferenz der europäischen, amerikanischen und kanadischen Hospitaliers in Paris,

– die Konferenz des amerikanischen Kontinents in Mexiko Stadt,

– die Konferenz über Mittel- und Osteuropa in Wien.

Es waren dies Gelegenheiten zum Gedankenaustausch für die nationalen Assoziationen, die diplomatischen Vertretungen und die Freiwilligenorganisationen in jeder dieser drei Weltregionen.

Mein ganz besonderer Dank gilt den Ordensmitgliedern und freiwilligen Helfern, den Botschaftern und ständigen Beobachtern und ihren Mitarbeitern für ihre tägliche aufopferungsvolle Tätigkeit wie auch den großmutigen Gönnern – den Regierungen, der Europäischen Kommission, den Organisationen der Vereinten Nationen, den menschenfreundlichen Stiftungen und den vielen Menschen, die es dem Orden ermöglichen, seinem Auftrag nachzukommen und den immer größer werdenden Herausforderungen zu begegnen.

Lassen Sie mich im institutionellen Bereich die hervorragenden und tiefen Beziehungen hervorheben, die wir mit den Hierarchien des Heiligen Stuhls haben, die durch häufige und herzliche Begegnungen mit Mitgliedern der Kurie und hohen kirchlichen Persönlichkeiten im Magistralpalast stets bekräftigt werden. Meine herzlichen Glückwünsche richte ich an S.E. dem Beauftragten für die Angelegenheiten des Staatssekretariats, Monsignore Fernando Filoni, der erst kürzlich diese Aufgabe übernommen hat.

Besonders unterstreichen möchte ich auch unsere exzellenten Beziehungen zur italienischen Republik und nochmals S. E. Antonio Zanardi Landi, den neuen Botschafter beim Souveränen Orden, aufs herzlichste begrüßen.

Im Jahr 2007 hat die Assoziation der italienischen Ritter unseres Souveränen Ordens, vor allem sein Hilfsdienst, eng mit der italienischen Zivilschutzbehörde zusammengearbeitet.

Die bereits bestehende enge Zusammenarbeit ist um zwei neue Abkommen bereichert worden. Ich denke dabei an das mit dem Generalkommando der Hafenbehörden unterzeichnete Protokoll vom 16. Mai 2007 über Hilfseinsätze zur See sowie auf das am 2. August 2007 mit der Forstverwaltung unterzeichnete Protokoll über Hilfseinsätze zum Schutz des Landes und der Bevölkerung bei Naturkatastrophen. An persönlichen Begegnungen mit höchsten Vertretern des Staates hat es im vergangenen Jahr nicht gefehlt. Erwähnen darf ich in diesem Zusammenhang den Besuch des Senatspräsidenten, Franco Marini, und des Sigelbewahrers, Clemente Mastella, im Magistralpalast.

Mit Freude darf ich vermerken, dass bei diesen Begegnungen der Wille zu noch engerer Zusammenarbeit mit dem Souveränen Orden stets feierlich bestätigt worden ist.

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(Der Orden Opfer von Desinformation)

Seit dem Fall der Mauer in Berlin haben sich die Konflikte verändert. Der Terror – oder besser, die Terroristen – greifen willkürlich die Zivilbevölkerung an, Frauen und Kinder. Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Kämpfern und Zivilpersonen, die als Schutzschilde oder Geiseln benutzt werden. Noch schwieriger wird die Unterscheidung, wenn bewaffnete Streitkräfte humanitäre Hilfe leisten.

Die humanitären Helfer, zu denen die Mitglieder und Freiwilligen des Malteserordens gehören, geraten dabei leicht als Gegner in die Schusslinie. Sie werden immer häufiger angegriffen, mit Auflagen belegt, verdrängt, als Geiseln genommen und viele haben ihr Leben verloren.

Es ist unerlässlich, dass diejenigen, die bei bewaffneten Konflikten oder Bürgerkriegen der betroffenen Bevölkerung ärztlichen Beistand und medizinische Hilfe leisten, mit äußerster Gewissenhaftigkeit die Grundsätze der Humanität, der Unparteilichkeit und Neutralität beachten, frei von jeder politischen Parteinahme.

Das sind die unabdingbaren Prinzipien, nach denen sich der Malteserorden von Anfang an bei all seinen Missionen und Aktivitäten in der Welt richtet.

Aber es gibt Verwirrungen, die die Massenmedien nutzen – ohne sich besonders um die Quellen ihrer Informationen zu kümmern – und die Opfer fordern können.

Ich beziehe mich dabei auf Gerüchte, die in den letzten Monaten in einigen Fernsehsendungen und Zeitungen befreundeter Länder aufgetaucht sind und die den Souveränen Malteserorden in die Nähe einer privaten Organisation von Söldnern rücken, die, wie es heißt, im Irak und Afghanistan für eine ausländische Regierung tätig sind.

Diese Behauptungen sind offensichtlich völlig grundlos.

Sicherlich werde ich Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, Ihnen als Botschafter beim Souveräne Malteserorden, nicht die lange Geschichte des Ordens des Hl. Johannes zu Jerusalem darlegen, der im Dienste der Armen und Kranken steht, unabhängig von ihrem Leid, ihrer Herkunft oder ihres religiösen Bekenntnisses.

Zweifelsohne waren die Autoren dieser Berichte schlecht informiert. Sie sollen aber wissen, dass solche Lügen, wenn sie in den internationalen Medien oder im Internet verbreitet werden, unsere freiwilligen Helfer, die unter dem Zeichen des Ordenskreuzes pflegen, Nahrungsmittel und Medikamente verteilen, lebensgefährlichen Gefahren aussetzen.

Ich möchte deshalb ganz besonders den heute hier anwesenden Botschaftern dieser Länder danken, die sofort bei ihren Regierungen mit ihrem wertvollen Rat interveniert haben.

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Exzellenzen, lassen Sie mich Ihnen bei diese Gelegenheit

meinen Dank versichern für Ihre beständige Unterstützung der Anwesenheit unseres Ordens in Ihren jeweiligen Ländern,

und für die Offenheit und für das Interesse, das Sie persönlich unserer Mission als Hospitaliers entgegenbringen.

Gleichzeitig bitte ich um Nachsicht, wenn ich mich zuweilen genötigt sehe, die freundlichen Einladungen zum Besuch Ihrer Länder abzusagen, die Ihre Souveräne, Ihre Präsidenten oder Sie mir aussprechen.

Gott segne Sie.