Dr. Ezmeray, Leiter des medizinischen Zentrums von Malteser International in Quala-I-Nau in der Provinz Badghis, ist am vergangenen Freitag bei einem Raketen- und Granatenangriff auf einen Konvoi der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Dr. Ezmeray, 30 Jahre alt, konnte sich zunächst noch in Sicherheit bringen wurde dann jedoch tödlich getroffen.
Der Fahrer, Angehöriger der UNICEF, wurde sofort tödlich getroffen. Ein weiterer Mitarbeiter von UNICEF wurde schwer verwundet. Der Fahrzeugkonvoi war von afghanischen Sicherheitskräften begleitet.
Wir betrauern den Tod unseres Kollegen und fühlen uns den Familien der Gefallenen nahe, sagte Nicolas de Cock Rameyen, Präsident von Malteser International, bei seiner Beileidsbekundung im Namen der Organisation. Wir sind zutiefst getroffen von der Schwere dieser Untat.
Der afghanische Präsident, Hamid Karzai, hat den Angriff auf das Fahrzeug der Vereinten Nationen als einen abscheulichen Akt des Terrorismus verurteilt. Die vom Ausland gesteuerten Feinde Afghanistans töten ausgerechnet diejenigen, die die Ärmsten im Lande medizinisch versorgen, erklärte Präsident Karzai.
Dr. Ezmeray wurde am Samstag in Heart unter Anteilnahme der Mitarbeiter von Malteser International beigesetzt. Malteser International wird die Familie von Dr. Ezmeray wirtschaftlich und psychologisch unterstützen.
Malteser International ist seit 2002 in Afghanistan tätig. Wegen der Gefährlichkeit der Lage ist das Personal angewiesen, strengste Sicherheitsmaßnahmen zu befolgen. Notwendige Dienstfahrten sind nur bei Tageslicht und unter Begleitschutz gestattet. Z. Zt. besteht das Personal von Malteser International aus sechs Mitarbeitern aus Deutschland, Großbritannien, Indien und Äthiopien sowie aus zwanzig afghanischen Mitarbeitern.