Der deutsche Malteser-Hilfsdienst (MHD) hat die 500 Mitglieder der Loya Jirga und die 100 Personen der Regierung und der internationalen Organisationen ärztlich betreut, die an der verfassungsgebenden Versammlung teilgenommen haben. Unser Team hat der Loya Jirga ein Fahrzeug mit einem Notarzt und einem Arzthelfer sowie einen Krankenwagen zur Verfügung gestellt. Wenn es notwendig war, wurden die Kranken in das nahegelegene Malteserkrankenhaus gebracht und dort behandelt, erklärte Dr. Thomas Walz, Leiter des MHD in Kabul. Am vergangenen Samstag ereignete sich eine Explosion in der Nähe des Versammlungsortes. Die Polizei von Kabul erklärte, dass es sich um den Einschlag eines Raketengeschosses gehandelt habe, das erfreulicherweise weder Verletzte noch sonstigen Schaden verursacht habe.
Der deutsche MHD hat diesen ärztlichen Beistand im Auftrag der Vereinten Nationen und des deutschen Auswärtigen Amtes im Rahmen des UNAMA-Programmes geleistet (die Mission der Vereinten Nationen für den humanitären Beistand in Afghanistan). Derzeit besteht der Malteser-Stab in Kabul aus drei Ärzten, drei Krankenpflegern, einer Krankenschwester und einem Assistenten. Seit August 2002 beteiligen sich die Malteser an der Entwicklung des öffentlichen Dienstes indem sie Polizeieinheiten für den Erste Hilfe-Einsatz schulen und Fortbildungskurse für das afghanische Arztpersonal durchführen. Darüber hinaus werden auch die Mitarbeiter der Vereinten Nationen in Kabul von den Maltesern ärztlich betreut. Im vergangenen Jahr haben die Malteser zusammen mit afghanischen Ärzten ca. 8000 Patienten behandelt und im Malteserkrankenhaus in Kabul 600 Anwärter auf den Polizeidienst ärztlich untersucht. Über 300 Polizisten wurden in Erster Hilfe ausgebildet und 83 Ausbilder geschult. 54 Polizisten haben die Prüfung zum Krankenpfleger bestanden.