Das italienische Katastrophenschutz-Korps des Ordens hilft 600 Obdachlosen in zwei Zeltstädten.
Am vergangenen 20. Juni hat der Großmeister des Malteserordens, Fra’ Matthew Festing, erneut einen ganzen Tag mit den Erdbebenopfern verbracht, die in den beiden vom Katastrophenschutz-Korps des Malteserordens (CISOM) bei L´ Aquila errichteten Zeltstädten von San Felice d´Ocre und Poggio di Roio untergebracht sind. Es ist sein zweiter Besuch nach dem 23. April. Nach der Besprechung mit dem Leiter des Zivilschutzes, Guido Bertolaso, in der Koordinierungszentrale hat er in Begleitung vom Präfekten Francesco Paolo Tronca, dem Obmann der örtlichen Feuerwehr, einige beschädigte Kirchen in der historischen Altstadt von L´Aquila besichtigt.
Gegen 11.30 h ist der Großmeister in San Felice d´Ocre eingetroffen, wo derzeit 220 Geschädigte des Erdbebens untergebracht sind. Er hat mit den Menschen gesprochen und sich ein Bild von den humanitären Hilfsmaßnahmen gemacht, die von den freiwilligen Helfern des Ordens unter der Leitung des italienischen Zivilschutzes geleistet werden. Nach dem Mittagessen im Lager ist Fra’ Matthew Festing nach Poggio di Roio weitergefahren, wo jetzt noch 370 Opfer von ursprünglich 700 untergebracht sind. Nach Besichtigung der Zeltstadt hat er um 16 h an einer Hl. Messe teilgenommen. Hier ist auch das gerettete hölzerne Marienbildnis von Poggio di Roio aufbewahrt, das Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch Ende April gesegnet hat. Am Abend ist der Großmeister nach Rom zurückgekehrt.
Im Auftrag des Zivilschutzes wird CISOM die Verantwortung für die beiden Zeltstädte für die gesamte Dauer des Notfalls tragen.
Am 20. Juni ist im Lager von Poggio di Roio die Zusammenarbeit mit dem deutschen Malteser Hilfsdienst und dem österreichischen Malteser Hospitaldienst angelaufen, die im Zeichen verstärkter Zusammenarbeit der Hilfsdienste des Ordens in Europa steht. Die Freiwilligen dieser Dienste werden in einem Turnus von 10 Tagen die italienischen Helfer unterstützen.
Der erste Hilfseinsatz
Schon in den frühen Morgenstunden des 6. April waren 67 freiwillige Helfer des italienischen Katastrophenschutz-Korps des Malteserordens, darunter Ärzte, Krankenpfleger und besonders ausgebildete Rettungshelfer, im Erdbebengebiet eingetroffen. Mit der Wiederherstellung der lokalen medizinischen Strukturen sind jetzt die in den Auffanglagern eingerichteten Nothilfestationen, die in den ersten Tagen in über 150 Notfällen helfen konnten, durch Erste-Hilfe-Posten mit Ambulanzen ersetzt worden.