Für den Malteserorden hat die Wallfahrt nach Assisi am 8. September besondere Bedeutung. Am Tag, an dem die Kirche das Fest Maria Geburt begeht, haben sich, wie es mittlerweile Tradition geworden ist, über 250 Ordensmitglieder und Angehörige, unter der Leitung von Großmeister Fra‘ Matthew Festing, in der Basilika Santa Maria degli Angeli versammelt, um an der vom Pro-Patron des Ordens, Erzbischof Paolo Sardi, zelebrierten Messe teilzunehmen.
„Zur Allerheiligsten Jungfrau hat der Orden seit jeher eine große Verehrung“, so Erzbischof Sardi in seiner Homilie. „Durch die Jahrhunderte hindurch hat der Orden mit Umsicht eine antike Ikone bewahrt, als „Madonna von Philermos“ bekannt, benannt nach dem Berg, auf dem sie einst auf der Insel Rhodos verehrt wurde. Eine wertvolle Kopie dieser Ikone befindet sich hier, in der Basilika Santa Maria degli Angeli“.
„Das Anliegen – so der Pro-Patron – mit dem sich die Muttergottes von Philermos heute an uns wendet scheint mir folgendes zu sein: Maria bittet uns um unsere großherzige Unterstützung der Sache des Friedens. Frieden zunächst unter uns, aber Frieden auch unter den Völkern überall in der Welt. Unser Beitrag sollte sich, sicherlich, zunächst im Gebet äußern, aber auch im gegenseitigen Verständnis, in der Annahme des Nächsten in all seiner Unterschiedlichkeit, im Vergeben des erlittenen Unrechts, in der Annahme des eigenen Leidens, um so zur Heilung der Welt beizutragen“.
Am Nachmittag fand im Schloss Mangione die XVI. melitensische Kulturbegegnung statt. Prof. Paolo von Saucken sprach über die historische Beziehung zwischen Santiago de Compostela und dem Malteserorden, über das Heilige Jahr 2010 von Compostela und über die nächste Wallfahrt des Ordens, die der Großmeister Matthew Festing Anfang Oktober nach Santiago führen wird.
Im Anschluss daran hat Giovanella Berté Ferraris di Celle ihr neuestes Buch vorgestellt: „Das Antlitz der Madonna von Philermos – Beschreibung und ikonographische Analyse der wiederaufgefundenen Ikone in Montenegro“.
Abschließend richteten der Großmeister und General Giuseppe Valotto, Generalstabschef des Italienischen Heeres, Gruß- und Dankesworte an General Mario Prato di Pamparato, der nach 15 Jahren das Kommando des Militärkorps EISMOM abgibt.