Vom 2. bis 7. Mai hat die 50. Internationale Pilgerfahrt des Malteserordens nach Lourdes stattgefunden. An die 8.000 Personen aus 42 Ländern, darunter über 1.500 Kranke, haben daran teilgenommen. Das war eine bisher noch nie da gewesene Zahl von Teilnehmern an einer Pilgerfahrt, die in diesem Jahr in besonderer Weise charakterisiert war: es war die erste Wallfahrt, die der am 11. März neu gewählte Großmeister des Ordens, Fra´ Matthew Festing, geleitet hat, und zugleich das 150. Jahr der Erscheinungen sowie die 50. Internationale Pilgerfahrt des Ordens nach Lourdes.
Besonders hervorzuheben ist Teilnahme des Präsidenten der Republik von Malta, Dr. Edward Fenech-Adami, der an den großen religiösen Zeremonien teilgenommen hat, so auch an der internationalen Messe, die Kardinal Pio Laghi zelebriert hat.
Die Kirche im Missionsauftrag zwischen den Nationen
Bei der Pilgerfahrt von 2007 hat der Bischof von Lourdes, Mons. Jacques Perrier, dem Orden die programmatischen Schwerpunkte für das Jubiläumsjahr 2008 vorgestellt, und besonders die ausgewählten zwölf Missionen als Zielvorgaben für die Wallfahrten anlässlich des 150. Jahres der Erscheinungen hervorgehoben. Nicht zuletzt wegen seines internationalen Charakters, hat der Bischof dabei dem Orden die achte Mission anvertraut: Die Kirche im Missionsauftrag zwischen den Nationen. Schutzpatron dieses Auftrags ist der Selige Johannes XXIII., der dafür wegen seiner berühmten Sozialenzykliken auserwählt wurde.
Der Malteserorden hat dazu in Lourdes eine Ausstellung eingerichtet, mit der die durch die Konzilskonstitution Gaudium et spes sowie durch die Sozialenzykliken von Johannes XXIII., Paul VI. und Johannes-Paul II. inspirierten Beziehungen zwischen den Nationen thematisch dargestellt werden.
50 Jahre Internationale Pilgerfahrt
Schon vor 1958 haben einige nationale Assoziationen, vor allem die englische und die französische Assoziation, begonnen, Wallfahrten nach Lourdes zu organisieren. Aus Anlass des hundertjährigen Jubiläums der Erscheinungen im Jahr 1958 wurde die erste internationale Wallfahrt des Ordens organisiert. Sie fand ihre Fortsetzung in den folgenden Jahren, vor allem dank der Organisation der französischen Assoziation und unter Mitwirkung weiterer nationaler Assoziationen. Im Jahr 1975 hat Prince Guy de Polignac, der Präsident der französischen Assoziation, den Großmeister Angelo de Mojana, gebeten, einen Koordinator zu bestellen, weil die nationalen Gruppen, vor allem die Italiener, derart zahlreich geworden waren, dass die französische Assoziation die Organisation der Wallfahrten alleine nicht mehr bewältigen konnte.
Im Lauf der Jahre kamen zu jeder Wallfahrt weitere nationale Assoziationen hinzu, zunächst nur mit wenigen Personen, die jeweils herzlich aufgenommen wurden. Es folgten kleinere Gruppen mit Kranken und Pilgern aus den östlichen Ländern. Aus diesen kleinen Gruppen sind inzwischen stattliche und gut organisierte Gruppen geworden. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang vor allem eine Delegation aus dem Libanon und Gruppen aus anderen kriegs- und krisengeschüttelten Ländern.