Im Jahr 1113 päpstliche Anerkennung
900 Jahre seitdem Papst Paschalis II. den Orden anerkannte
Im Februar 2013 beging der Souveräne Malteserorden einen bedeutsamen Jahrestag, dem man das ganze Jahr über gedachte. Zu diesem Zeitpunkt waren dann genau 900 Jahre seit der Verkündung des Privilegs vergangen, mit dem Papst Paschalis II. im Jahr 1113 offiziell die monastische Gemeinschaft der Hospitaliers des Hl. Johannes zu Jerusalem anerkannt hat.
Dieses Dokument – nach den Eingangsworten des Textes Pie Postulatio Voluntatis genannt – ist die Rechtsgrundlage der Souveränität und Unabhängigkeit und ein fundamentales Element für die Entwicklung des Ordens des Hl. Johannes zu Jerusalem, den man heute als Souveräner Malteserorden kennt. Als monastische Gemeinschaft zur Pflege armer Pilger ein halbes Jahrhundert zuvor in Jerusalem gegründet, werden die Hospitaliers des Hl. Johannes dank dieses feierlichen Privilegs zu einem religiösen Laienorden. Zugleich kommt diesem Dokument auch eine entscheidende institutionelle Bedeutung zu. Mit der Bulle erkannte der Pontifex das absolute Recht des Ordens an, die Kontinuität des Werkes durch die Wahl eines Nachfolgers nach Bruder Gerhard zu sichern.
Die historische Wertigkeit dieser Bulle – die heute in den nationalen Archiven der Republik Malta aufbewahrt wird – erschließt den Nachfahren die Rolle und Bedeutung des Ordensgründers, des seligen Gerhard, seiner heiligmäßigen Persönlichkeit und der religiösen Professen, die mit ihm arbeiteten. Sie macht überdies offensichtlich, wie wichtig die Sorge um die Pilger und Armen in Jerusalem war. In der Auflistung von Hospitälern und Hospizen in Frankreich und Italien wird auch deutlich, wie das von Bruder Gerhard gegründete Werk schon nach wenigen Jahrzehnten nicht nur auf das lateinische Reich von Jerusalem begrenzt bleibt, sondern sich bereits in Europa ausbreitet.
Das ganze Jahr 2013 werden die Einrichtungen des Souveränen Malteserordens auf allen fünf Kontinenten diesen bedeutsamen Jahrestag mit zahlreichen Initiativen begehen. Feierlicher Höhepunkt war der 9. Februar 2013 in Rom, als Kardinal Staatssekretär Tarcisio Bertone in der St. Petersbasilika eine feierliche Messe zelebrierteund Papst Benedikt XVI. sich anschließend an über 5.000 Mitglieder und ehrenamtliche Helfer des Malteserordens wandte, die aus aller Welt zusammengekommen waren, um an diesem wichtigen Ereignis teilzunehmen.